Dienstag, 15. Januar 2013

Warum ich diesen Blog schreibe

Das Format Blog hat mich schon sehr früh fasziniert. Ich hatte eigentlich in irgendeiner Form immer einen seit meiner Teenagerzeit. Damals. Als man noch mit einem Telefon sich ins Internet einwählen musste. Meine Güte ist das lange her.

Gestern und heute hat ein Blogger, den ich seit einige Zeit folge/lese zwei Einträge eingestellt, die sich damit befassen, was einen guten Blog ausmachen.
http://malepatternboldness.blogspot.de/2013/01/so-you-want-to-write-sewing-blog_14.html
http://malepatternboldness.blogspot.de/2013/01/in-which-i-answer-your-questions-about.html

Seine Quintessenz ist: Ein interessanter Blog ist, egal was man macht, man sehr wahrhaftig mit sich selbst um, und es ist interessant.

Die Frage für mich ist: Was ist für mich an meinem Blog wichtig und interessant?

Ganz klarer Vorteil für mich als die Person, die dies hier einstellt ist, dass ich mir Gedanken mache und diese versuche so zu formulieren, dass sie möglichst jemand verstehen kann, der mich nicht kennt bzw. nur diese Blogeinträge hat und sich mit dem zu befassen, was auch immer ich hier schreibe.

Will ich einen Blog schreiben, den unheimlich viele Leute folgen? Hmm, glaub nicht. Es gibt ja Strategien um bewußt Leute auf die Blogs zu locken. Diesen folge ich nicht.

Mir ist wichtig, dass ich hier ein Ventil habe, dass ich kontrollieren kann. Hier kann ich ausreden. Hier kann ich darüber reden und Gedanken formen und formulieren, die in mir sind und für die andere Menschen in meinem Leben keine Zeit oder Lust haben.

Die letzten paar Jahre waren nicht einfach für mich. Das gesamte letzte Jahr war extrem schwer. Die allerwenigsten Menschen in meinem Leben wissen wie sehr.

Jeder der schon mal richtig auf die Fresse gefallen ist weiß: Wenn du am Boden liegst, dann hast du kaum noch Freunde. Aber Aasgeier kommen. Und diese verkleiden sich als freundliche Menschen. Auch ich habe das vor all diesem Mist in meinem Leben gehört. Man weiß es ja ... ich wußte, noch bevor meine Mutter die Krebsdiagnose gestellt wurde, dass mein Leben sich sehr zum negativen verändern würde, denn es war offensichtlich, dass Mama schwer krank war. Schon damals merkte ich, dass es Freunde gibt, sehr gute, darunter meine allerbeste Freundin, die mit der Situation überfordert sind ... und einfach ... verschwinden ... weg sind. Und es gibt kein Zurück zu ihnen. Denn ich bin eine andere. Mich mit mir hinsetzen und lustig einen Kakao trinken ist nie wieder das Gleiche, denn ich habe all diese Assoziationen an mir ......

Also lag ich am Boden. Eigentlich schon vor Mamas Tod. Danach kam es dann richtig dicke ... und damit meine ich nicht nur, dass ich figurtechnisch total aus dem Ruder lief.

Das ganze letzte Jahr nun merkte ich, wie ich es langsam schaffte mich alleine und selbst da rauszuziehen. Nur ganz wenige Freunde sind geblieben. Alle Masken sind gefallen.

Und ich versöhne mich auch mit mir selbst. Dass ich in dieser Extremerfahrung falsche Entscheidungen getroffen habe. Beim absolut falschen Arbeitgeber unterschreiben, obwohl ich vorher schon wußte, der Direktor tickt nicht ganz sauber, der Geschäftsführer mich bereits vor der Unterschrift verarschte.

Und dann hab ich mich auch noch in den falschen Mann verliebt.
Dieser war vergeben. Was er mir aber nicht sagte .... zuerst. Als ich es erfuhr, war es für mich schon zu spät. Und Mama lag im Sterben. Und ich wollte nur raus aus der Stadt und die Uni wechseln .... und Mama lag im Krankenhaus und starb. Und er war einer der wenigen der nett war. Und ich verliebte mich noch mehr. Und es wurde noch komplizierter. Obwohl nichts geschah. Und ich lernte seine Freundin kennen. Nicht wirklich. Aber genug um zu wissen, sie ist zauberhaft. Sehr gut aussehend. Hochintelligent, eloquent und ehrgeizig. Eine Frau, wie ich es selbst gerne wäre. Ich verstehe, warum der Mann, in den ich mich verliebt habe, diese Frau liebt. Ja, das macht es noch viel beschissener, denn ich hab wirklich versucht diese Frau nicht zu mögen. Das hätte es irgendwie leichter für mich gemacht. Die Frau hassen, die alles hat, was ich niemals haben kann. Aber das Leben ist nicht so einfach. Für den falschen Mann wohl auch nicht. Er ist immer noch mit dieser Frau zusammen. Und er hat mit meinen Gefühlen gespielt. Grausam. Tja, wenn die Partnerin Karriere macht und die eigene stagniert ist es wohl nicht leicht. Und ich will dafür den Preis nicht mehr zahlen.

Weihnachten und Sylvester habe ich alleine verbracht. Ich habe sehr viel nachgedacht, was ich mit meinem Leben noch anfangen will. Und was ich nicht mehr ertragen kann. Am 26. Januar ist mein Geburtstag. Einer, der irgendwie in meinen Ohren klingt. Ich kann dann definitiv nicht mehr behaupten jung zu sein irgendwie .... die Zeit zwischen Sylvester und meinem Geburtstag nutze ich sehr bewußt um mein Leben in eine gute Bahn zu leiten. Auf eine Bahn, die mir vielleicht Glück bringt? Ich wünsche es mir so sehr. Das will ich mir zum Geburtstag selbst schenken.

Dazu gehört ganz klar auch mein Blog. Hier schreibe ich öffentlich, welche guten Schritte ich mache. Das hilft mir so sehr. Auch wenn ich nicht weiß, wer oder ob überhaupt jemand diesen Blog liest. Ich schreibe ihn für einen gesichtslosen Nobody, denke ich.

Den Namen Theda Thunder habe ich mir schon vor Jahren ausgedacht. Ich liebe Stummfilme. Und es gibt eine Stummfilmschauspielerin mit dem genauso genialen wie ausgedachten Namen "Theda Bara". Bei ihr ist auch lustig, eine ganz und gar durchschnittliche Person, die sich mit dem Namen ein Schutzschild geben wollte. Den "Rockstarnamen" Theda Thunder habe ich ganz bewußt gewählt ... und ich dachte, man käme nicht auf meinen Klarnamen. Geht aber doch, wer hätte es gedacht. Es ist mir egal.

Was will ich hier in Zukunft schreiben: Hoffentlich die Fortschritte bei meinen guten Schritten. Ich habe festgestellt, wie gut es mir tut Handarbeiten zu machen. Stummfilme, early talkers gucken. Und Genealogie. Das sind alles Hobbies, die von meinen "Alltagsfreunden" (die, mit denen man die Alltage erlebt halt) keinerlei Interesse haben.

Daher will ich versuchen hier in Zukunft genau darüber hier zu berichten. Vielleicht teile ich die Einträge auf, in Nähen/Handarbeit, Genealogie, Stummfilme? Mal schauen, ob ich hier all das überhaupt anspreche. Kann ich ja noch zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen.

Erstmal so weiter. Es hilft mir. Vielleicht mag es jemand lesen, das würde mich freuen.

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